[zurück]

La Belle Epoque

[vor]

Das La Belle Epoque ist das Restaurant des Columbia Hotels in Lübeck-Travemünde.

Das Restaurant

Name La Belle Epoque
Straße Kaiserallee 2
Ort 23570 Lübeck-Travemünde
Telefon 04502-308-0
Fax 04502-8864-222
Email info[at]columbia-hotels.de
Webseite www.columbia-hotels.com/de/la-belle-epoque

Das Menü (Menükarte als pdf)

  • Einstimmung
    Virgin Bloody Mary
    Bouillabaise
    Bauernfrühstück
    Auster in drei Texturen
    Rindertatar / rote Bete /Senf
    Gänselebereis a la BBQ
  • Carpaccio vom Kaisergranat mit Litschi, Sake, Hibiskusgelee & Rose
  • Gegrillte Jakobsmuschel, Calamar & Hamachi mit Miso, Seegras & Zitronen-Sesam-Shells
  • Wolfsbarsch und Aal „Unagi“, Galiamelone & Ponzu-Hollandaise
  • Perigord-Trüffel mit Kartoffel-Birnenschaum, Eigelb, Topinambur & Parmesan-Tapioka
  • Gebratene Bio-Gänseleber „Berliner Art“ mit Sanddorn vom Priwall
  • Rücken, Filet, Haxe, Bauch & Schulter vom Limousin-Lamm mit Texturen von griechischem Bauernsalat
  • Nantaiser Ente à l’Orange mit Kürbis, Duftreis-Gâteau, Kokosgel & Ingwerjus
  • Weißer Schokoladenschaum mit Matchatee-Gelee, Rettich, Pfirsichsorbet, getrocknete Himbeeren & Granatapfel
  • „Weihnachtsmarkt“ Liebesapfel, Glühwein, Salmi-Lolli & geröstete Mandeln

Das 9 Gänge Menü kostet 170 €.

Das Virgin Bloody Mary Macaron (links) enthielt ein paar knackige Gemüsewürfel, war aber geschmacklich sehr dezent. Das Bouillabaisse Macaron (rechts) enthielt ein Bouillabaisse-Gelee und hatte ein feines, leicht pikantes Aroma, sehr lecker.

Die Interpretation des Bauernfrühstücks war in einem ausgehöhlten Ei angerichtet. Unten etwas flüssiges Eigelb, darüber ein Kartoffelschaum, etwas Tomate und kleine Croutons.

Die Auster in drei Texturten war in einem Glas angerichtet, einmal roh, einmal pochiert und einmal frittiert. Dazu gab es ein Granny Smith Granité und einen Limonenschaum, sehr fein und aromatisch, sehr lecker.

Zu den Amuse Gueules wurde frisches Brot und gesalzene Butter gereicht. Das Brot hatte einen sehr lockeren feinen Teig, fast wie eine Brioche.

Das Rinds-Tatar war mit Texturen von roter Beete und Senfperlen angerichtet. Die roten Beete gab es als knusprige Hülle, als gegartes Stück und als Mousse. Die Senfperlen waren gefroren. Alles sehr lecker, Klasse.

Das Gänseleber-Eis war auf einem Mais-Espuma mit einem warmen Selleriebrikett angerichtet. Das feine Aroma der Gänseleber wurde gut unterstützt durch die leichte Süße des Mais-Espumas und die herzhaften Noten der BBQ Geleewürfel. Sehr lecker, Klasse.

Nach den 6 Amuse Gueules begann das eigentliche Menü.

Carpaccio vom Kaisergranat mit Litschi, Sake, Hibiskusgelee & Rose

Das Carpaccio vom Kaisergranat war mit etwas rosa Grapefruit, Würfeln aus Hibiskus-Gelee und gefrorenen Perlen aus Rosen Creme Fraiche angerichtet. Separat dazu gab es etwas Sake-Gelee mit Litschi. Sehr vielschichtige subtile Aromen, sehr lecker.

Gegrillte Jakobsmuschel, Calamar & Hamachi mit Miso, Seegras & Zitronen-Sesam-Shells

Mit der gegrillten Jakobsmuschel, dem gegarten Calamar, dem rohen Hamachi und ein paar Nordsee Krabben gab es eine Vielzahl unterschiedlich "fischiger" Noten und Texturen auf dem Teller. Dazu gab es eine Misocreme, Algen natur und Algen als Tempura und Muscheln aus einer gefrorenen Zitronencreme mit Sesam. Dekoriert war das Gericht mit etwas "Sand vom Strand" und Kräutern. Wie beim vorherigen Gang vielschichtige Aromen, sehr lecker, Klasse.

Wolfsbarsch und Aal „Unagi“, Galiamelone & Ponzu-Hollandaise

Der gebratene Wolfsbarsch war im Prinzip sehr lecker, er war aber geringfügig übergart und wirkte dadurch schon etwas trocken. Dazu gab es einen Aal "Unagi", eine japanische Zubereitung bei der der Aal mariniert und gegrillt wird. Als Beilage gab es Buchenpilze, Ponzu-Hollandaise, Ponzu-Gelee, ein Püree von der Galiamelone und einen mit Zitrus aromatisierten Schaum. Alles für sich sehr lecker, mir fehlte aber etwas die geschmackliche Harmonie zwischen den Komponenten. Ähnlich erging es mir auch bei Christian Bau´s Steinbutt "süss / salzig / sauer / scharf".

Perigord-Trüffel mit Kartoffel-Birnenschaum, Eigelb, Topinambur & Parmesan-Tapioka

Auf einem eine Stunde bei niedriger Temperatur gegartem Eigelb lag ein Streifen Trüffel-Gelee und gehobelter Trüffel. Dazu gab es etwas mit Parmesan aromatisierte Tapiokaperlen, ein Kartoffel-Birnen-Schaum, ein Selleriebrikett und Sot l´y laisse vom Huhn, das ich allerdings schon zarter gegessen habe.
Mit Trüffelaroma stehe ich irgendwie auf Kriegsfuß, entweder ich nehme es nicht war (weil es meist Sommertrüffel ist), oder ich empfinde es als sehr eigenwillig und eher unangenehm wie hier. Dabei stört mich sonst nicht einmal die Verwendung von Trüffelöl. Der Rest des Gerichtes war allerdings sehr lecker, besonders die Tapiokaperlen.

Gebratene Bio-Gänseleber „Berliner Art“ mit Sanddorn vom Priwall

Die Gänseleber war zart und aromatisch mit einem leichten Wildgeschmack. Dazu gab es in Anlehnung an die "Berliner Art" als typische Beilagen ein feines Apfelmus, eine Zwiebel-Hollandaise und ein paar Navettenscheiben. Etwas Gel von Sanddorn (aus dem Priwall) ergänzte das Gericht mit einer fein säuerlichen Note. Separat dazu wurde in einem Glas eine mit Sternanis aromatisierte Consomme gereicht (ohne Foto). Alles sehr lecker, Klasse. Auf die Apfelscheibe aus Baisermasse hätte ich allerdings verzichten können, zu süß und klebrig.

Rücken, Filet, Haxe, Bauch & Schulter vom Limousin-Lamm mit Texturen von griechischem Bauernsalat

Der Rücken vom Limousin Lamm war perfekt gegart, wunderbar zart und aromatisch. Das habe ich in dieser Qualität selten gegessen, da konnte selbst das Lammfilet nicht mithalten. Als Beilage gab es Texturen vom griechischen Bauernsalat in Form eines Zwiebel-Pürees, einem Schafskäseschaum, einer Paprikaroulade und Olivenkrümeln. Sehr lecker, große Klasse.

Der "Rest" vom Lamm wurde in einem separaten Teller gereicht. Ein Stück Bries (unten), ein panierter Würfel von der Haxe (links), ein Stück Bauch (rechts) und ein Stück geschmorte Schulter. Im Vergleich zum eher dezenten Lammrücken folgte hier eine deutliche Steigerung des Lammaromas. Sehr lecker, nur die Schulter hätte etwas zarter sein können.

Nantaiser Ente à l’Orange mit Kürbis, Duftreis-Gâteau, Kokosgel & Ingwerjus

Die Entenbrust war zart und saftig, die Haut allerdings etwas zäh. Zusätzlich zur Entenbrust gab es in einem kleinen eßbaren Säckchen ein Ragout von der Entenkeule. Als Beilage gab es (im Uhrzeigersinn) ein Duftreis-Gâteau, eine Spitzkohl-Roulade, ein Orangengel, ein Kokosgel und Kürbis in verschiedenen Texturen. Die Sauce war dezent mit Ingwer aromatisiert. Der Teller bot viele interessante Kombinationsmöglichkeiten, sehr lecker.

Weißer Schokoladenschaum mit Matchatee-Gelee, Rettich, Pfirsichsorbet, getrocknete Himbeeren & Granatapfel

Neben Stücken von Pistazien-Biskuit war ein Pfirsich-Sorbet und ein Sauerrahm-Eis angerichtet. Für fruchtige Noten sorgten frische und getrocknete Himbeeren und Tupfer aus Granatapfel-Gelee. Eine eher exotische Komponente bildeten die Radieschen-Macarons, die sich aber harmonisch einfügten da sie nicht sehr intensiv waren. Ein paar knusprige Krümel sorgten für texturelle Abwechslung. Sehr lecker, große Klasse.

Der weiße Schokoladenschaum wurde separat gereicht, das Matchatee-Gelee am Boden bildete mit seinen herben Noten einen schönen Kontrast zum Schokoladenschaum. Die Kombination mit dem Rest des Desserts war aber eher schwierig.

„Weihnachtsmarkt“ Liebesapfel, Glühwein, Salmi-Lolli & geröstete Mandel

Die Interpretation des Weihnachtsmarktes bestand aus einem Liebesapfel aus geblasenem Zucker der mit einem Apfel-Espuma gefüllt war, einer gefrorenen Schokoladenluft (rechts), einem Nougatschäumchen (unten), einem Glühweingel, einem Schokoladen-Sorbet mit Lakritz, einem Schokoladen-Gâteau, gerösteten Mandeln und etwas Malto mit weißer Schokolade. Sehr lecker, Klasse.

Statt der sonst üblichen Pralinen und Petit Fours gab es nach dem Menü noch zwei weitere kleine Desserts.

Der "Multivitamin Cocktail" bestand aus kleinen Ananaswürfeln, einem Mango-Bananen Sorbet, einer Maracujacreme und einem Kokosschaum. Bedeckt war das Dessert mit einer Maracujafolie. Eine schöne Kombination aus unterschiedlichen Texturen, Temperaturen, Süße und Säure, sehr lecker, Klasse.

Den Abschluß bildete ein Kondensmilch-Eis mit einem Karamell-Espuma und salzigem Karamellchip. Der Lolli war mit einer gefrorenen Tonkabohnencreme gefüllt und mit Kaffeebohnensplittern bestreut. Beides sehr lecker, Klasse.
Beide zusätzlichen Desserts reihten sich nahtlos ein in die hohe Qualtität der anderen Gänge.

Zu dem Menü hatten wir eine Flasche Pineo Mineralwasser (1,00 l für 7,50 €). Ein erfreulich günstiger Preis für ein Sternerestaurant.

Der Service war sehr freundlich und zuvorkommend, wir verbrachten hier 4 schöne entspannte Stunden. Das La Belle Epoque bietet eine ausgezeichnete Küche und wird seiner Einstufung voll gerecht. Im direkten Vergleich der 2 Sterner hat aber das Falco die Nase vorn.

Das La Belle Epoque belegt zur Zeit in Schleswig-Holstein Platz 4 (Restaurant Ranglisten), hat 17 Punkte im Gault Millau und zwei Michelinsterne. Chef de Cuisine ist Kevin Fehling, er hat auch einen Eintrag bei Wikipedia und wurde 2012 vom Gusto zum Koch des Jahres gewählt.

Über dieses Menü gibt es im Internet noch weitere lesenswerte Kritiken.

Küchenreise
F.A.Z.-Gourmetvison


[zurück] [Inhaltsverzeichnis] [vor]