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Facil

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Das Facil ist das Restaurant des The Mandala Hotel in Berlin, es liegt in der Nähe des Potsdamer Platzes.


Der Einganz zum "The Mandala Hotel".


Der Eingang zum Facil.

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Der große Tonkrug wurde von Wasser umspült, das sorgte für eine ziemliche Geräuschkulisse, besonders wenn man direkt daneben saß.

Das Restaurant

Name Facil
Straße Potsdamer Straße 3
Ort 10785 Berlin
Telefon 030 - 590 05 1234
Fax 030 - 590 05 2222
Email welcome[at]facil.de
Webseite www.facil.de

Das Menü

  • Jakobsmuschel - Bayrisch Kraut, Koriander und Curry Mumbai
  • Wolfsbarsch - Schwarzkohl und Beurre Blanc
  • Roscoff-Zwiebel - Kokos und Zitronengras
  • Saum vom Heilbutt - Sauce Meuniere und Schwarzwurzel
  • Schulter vom Uckermärker Rind - Douglasie und Rote Bete
  • Herz vom Linumer Kalb - Bratapfel, Rotkohlsaft und Wacholder
  • Greyerzer - Quitte, Rosmarin und Laugenbrioche
  • Wilde Feige - Kaffee Arabica und Banyuls

Das 8 Gänge Menü kostet 152 €.

Als erstes Amuse Gueule gab es ein Wachteleigelb mit Essig-Gelee auf einem Kartoffelchip, Schafskäse mit Limette und Tafelspitz mit Karotte und Meerrettich auf einem Selleriechip. Alles sehr lecker.

Dazu gab es etwas Salzgebäck.

Als zweites Amuse Gueule gab es ein Stück Schweinebauch auf Apfel-Kompott mit Ingwerschaum und einem Schwartenchip. Sehr lecker, frisch und durch den Ingwer leicht pikant.

Zwischendurch wurde Baguette mit etwas Brot, Butter, Salz, Hüttenkäse mit Kräutern und Laugenbrötchen gereicht. Alles sehr lecker.

Das letzte Amuse Gueule war eine gebackene Falafel mit Minz-Joghurt und Staudensellerie. Die Falafel war aromatisch und leicht pikant aber auch etwas fest, sehr lecker.

Jakobsmuschel - Bayrisch Kraut, Koriander und Curry Mumbai

Das Menü begann mit einer Jakobsmuschel, sie war perfekt gebraten mit schönen Röstnoten und war leicht karamellisiert. Dazu gab es Bayrisch Kraut als Creme, die durch den Speck eine feine Rauchnote hatte und als kleine Geleewürfel, die mit etwas Speckpulver bestreut waren, ein Stück Kohlstrunk, ein paar Kohlblätter und Röllchen aus Spitzkohl, die mit etwas Kümmel (?) und Koriander gewürzt waren. Curry war mir beim Essen nicht aufgefallen, es verbarg sich wahrscheinlich in den gelben Tupfern. Viele Beilagen mit kräftigen Aromen, die man mit der Jakobsmuschel vorsichtig dosieren mußte. Sehrt lecker, Klasse.

Wolfsbarsch - Schwarzkohl und Beurre Blanc

Der Wolfsbarsch war sehr kross auf der Haut gebraten und da man ihn nicht geschuppt hatte stellten sich die Schuppen teilweise senkrecht auf. Das war aber beim Essen kein Problem, die Schuppen waren sehr spröde und liessen sich problemlos kauen. Dazu gab es etwas Grünkohl-Püree und blanchierter Schwarzkohl (der für mich ein bischen zu al dente war), ein paar Sonnenblumenkerne, die für nussige Aktzente sorgten und eine aromatische Beurre blanc. Sehr lecker.

Roscoff-Zwiebel - Kokos und Zitronengras

Es folgte ein vegetarischer Gang der eines der Highlights des Menüs war. Die Roscoff-Zwiebel kommt aus Frankreich und ist dort AOC geschützt. Sie gab es in Form eines aromatischen Pürees, das mit etwas Ziegensahne verfeinert war, in der Sphäre in der Mitte des Tellers. Sie hatte eine geleeartige Hülle, sie war aber innen nicht flüssig, wie man es sonst von der Molekularküche kennt, sondern mit dem Püree gefüllt. Dazu gab es einen Sud, der durch Zitronengras etwas Frische und eine leichte Schärfe hatte. Kokosröllchen und Haselnüsse rundeten das Gericht mit einer nussigen Note ab. Sehr lecker, große Klasse.

Saum vom Heilbutt - Sauce Meuniere und Schwarzwurzel

Das erste, was mir spontan einfiel als ich den Teller sah, "Oh eine halbe Banane". Aber nein, es war der Saum bzw. der fette Bauchlappen vom Heilbutt. Dazu gab es eine Schwarzwurzel, die sehr al dente war, dünne Streifen von der Schwarzwurzel, frittierte Schwarzwurzel, ein Püree aus Kartoffeln und Schwarzwurzeln mit Nussbutter und eine aromatische Sauce Meuniere. Der Heilbutt zerging auf der Zunge, er war sehr fett und intensiv ohne dabei plump zu sein und hatte teilweise eine geleeartige Struktur. Das Püree und die frische und leicht säuerliche Sauce Meuniere passten sehr gut dazu. Sehr lecker, Klasse.

Schulter vom Uckermärker Rind - Douglasie und Rote Bete

Die Schulter vom Uckermärker Rind wurde 3 Tage bei 55 °C Sous Vide gegart. Dadurch bekam das Fleisch eine interessante Struktur. Obwohl beim Schneiden recht fest erwies es sich im Mund als sehr zart ohne in Fleischfasern zu zerfallen. Bedeckt war es von einer dünnen Schicht geliertem Jus und etwas geraspeltem Meerrettich. Dazu gab es kleine rote Beete die mit Douglasie geräuchert waren, sie hatten ein intensives Aroma das durch das Räuchern eine interessante Note bekam, Röllchen aus roh marinierter rote Beete sowie eine Art Sauce mit Ziegenkäse, Douglasienöl und etwas Meerrettich. Ein Gericht mit kräftigen Aromen die aber gut zueinander passten. Sehr lecker, große Klasse.

Herz vom Linumer Kalb - Bratapfel, Rotkohlsaft und Wacholder

Das Herz vom Linumer Kalb wurde 2 Tage bei 55 °C Sous Vide gegart und mit der Maschine dünn aufgeschnitten. Dazu gab es Rotkohlblätter, Rotkohlsaft, Rotkohlschaum und eine Kartoffelcreme mit Knoblauch. Bedeckt war das Gericht mit dünn gehobeltem Apfel und Knoblauchscheiben. Ein Gericht, dessen Aromatik sich mir nicht gleich erschlossen hat, zuerst fehlte mir etwas Spannung aber von Bissen zu Bissen wurde es interessanter. Sehr lecker.

Greyerzer - Quitte, Rosmarin und Laugenbrioche

Der Greyerzer hatte eine optimale Reife und war schön aromatisch. Dazu gab es Quitten-Kompott, eine Quittencreme mit Lang Pfeffer, Laugen-Brioche und ein paar kross frittierte Rosmarinnadeln. Sehr lecker, auch wenn mich diese Kombination nicht überzeugen konnte, die Quittenstücke waren für mich auch eindeutig zu al dente.

Wilde Feige - Kaffee Arabica und Banyuls

Das Dessert machte schon rein optisch etwas her. In einem goldenen Zylinder aus Schokolade war eine Schokoladencreme, ein Feigen-Kompott, Schokoperlen und eine Vanillecreme angerichtet. Bedeckt war der Zylinder mit einem Kissen aus einer aromatischen Espressocreme und einer kleinen Feige. Dazu gab es noch ein Banyuls-Eis, Tupfer aus Dulcey Schokolade mit kandierten Pekannüssen und etwas Pistazie. Sehr lecker aber auch sehr mächtig, es fehlte etwas Frisches.

Zum Abschluß hatte ich noch einen Espresso (4,00 €). Dazu wurden noch eine Vielzahl Pralinen gereicht.

Ein Macaron mit einer Zitronencreme und Haselnuss, Schokostäbchen, gefüllt mit einer Balsamicocreme und ein Schoko-Küchlein mit Ingwer und Orange. Alles sehr lecker.

Eine hauchdünne Orangen Hippe, sehr lecker.

Es folgten noch 3*3 Pralinen in einem schlichten Porzellankästchen. V.l.n.r Kokos mit Maracuja, Banane mit Karamell und Karamell mit Salz. Alles ausgesprochen lecker.

Zu dem Menü hatte ich eine Flasche Glashäger Mineralwasser (0,75 l für 9,00 €).

Der Service war freundlich und zuvorkommend, ich habe mich im Facil sehr wohl gefühlt. Als Einzelgast bekam ich Zeitschriften (Der Feinschmecker) angeboten, Fragen wurden kompetent beantwortet und für meinen Notizzettel bekam ich sogar eine Schreibunterlage. Das Facil bietet eine ausgezeichnete Küche, Chef de Cuisine ist Michael Kempf.

Das Facil belegt zur Zeit in Berlin Platz 4 (Restaurant Ranglisten), hat 17 Punkte im Gault Millau und zwei Michelinsterne.


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